Die Magie des "Selbermachens"


Liebe Freunde,

die jenigen unter Euch, die mich kennen, wissen das ich häufiger mal eine verrückte Idee habe und auch nicht zögere, diese umzusetzen. Bezeichnend für diese Ideen ist, dass sie meistens etwas damit zu tun haben, es selbst zu machen. DIY im Neudeutschen.
So fand man bei mir schon diverse Projekte, wie einen beweglichen Mikrofonarm, eine E-Gitarre, eine Schmiedeesse und dazugehörige Produkte und jetzt heute und gestern das neu Einstielen eines Beils.

Auf diese Reise möchte ich Euch für ein paar Sätze mitnehmen.
Angefangen hat alles mit einem alten Beilkopf. Wenn ich mich recht erinnere, so gehörte er unserem Großvater und lag nun seit geraumer Zeit bei uns in der Garage, traurig und ohne Sti(e)l ;) , nicht fertig zum Gebrauch. Ich wollte mich dem armen Stück Eisen schon häufiger annehmen, habe es aber immer wieder auf Morgen verschoben.

Nun schließlich begann ich dann doch. An einem freien Vormittag vor der Nachtschicht ging ich in den Keller, wo unsere Werkbank steh, suchte ein Stück Eschenholz (übrig von zurückliegenden Bogenbauprojketen) aus und begann zu schnitzen und zu schleifen, zu raspeln und zu feilen.


Irgendwie hat das ganze etwas meditatives. Ich wollte eigentlich meiner Art folgen und wie immer zügig das Vorgenommene erledigen, deshlab sieht man hier auch den elektrischen Bandschleifer, aaaallerding... ging er nicht. Also doch von Hand. Wenn mir die Einfachheiten von heutzutage manchmal durch gewisse Umstände, wie Defekte, abhanden kommen fühle ich mich immer etwas zurückversetzt. Am Anfang denke ich: " Ach was ist das nervig!"  Jetzt in diesem Beispiel ist es langsamer, anstrengender und benötigt mehr Ausdauer. Wer es schon gemacht hat weiß, dass Handschleifen ganz schön ätzend sein kann.
In diesen Fällen ruf ich mir ins Gedächtnis was früher alles gemacht wurde, ohne elektrische Arbeitsmittel. Man stelle sich vor, man muss den ganzen Fussboden per Handhobel glatt bekommen. DAS nenne ich Zeit intensiv.

Ein Vorteil von dem Ganzen ist: es entschleunigt. Man hat die Möglichkeit viel genauer auf das zu ahten, was man gerade macht, die Nuancen des Holzes zu erfassen und viel filigraner zu arbeiten. Und ist es eine eintönige Arbeit (was schleifen doch zugegebenermaßen ist), dann kann man seinen Geist schweifen lassen und über anderes nachdenken. Aus Zeiten der Langeweile entsteht Kreativität. Ich denke das ist ein unumstößlicher Fakt.




Nun denn weiter im Geschäft. Um einen Werkzeugkopf aufzusetzen, ob es jetzt Axt, Beil, Hammer oder Spitzhacke ist, muss man immer einkalkulieren, dass beim abtragen soviel Material abgetragen wird, dass dann am Ende beim Aufsetzen des Kopfes genug Platz ist, aber auch nicht zuviel, dass ein Keil mit Leim in den gesägten Spalt passt um das Holz aufzuspreizen und so den Kopf an Ort und Stelle zu halten.
EIn kleine Trick, damit der Griff nicht gleich beim Keil eintreiben kaputt geht ist, ganz unten am Splat mit einem Bohrer der Länge des Spaltes nach, ein Loch zu bohren. Hierdurch wird das Holz entlastet und splittert nicht so leicht.




Gegen Ende der Vorbereitung des Stiels, dachte ich mir, dass es cool wäre, eine Hülle für die Klinge zu haben, aus drei Gründen:
          1. Sieht es meiner Meinung nach hübsch aus
          2. Man schützt sich und dandere vor der Klinge, wenn das Beil nicht in Benutzung ist.
 und 3. , aber nicht als unbedeutendster Grund: man schützt die Klinge vor Dreck, wodurch sie länger scharf bleibt.


Glücklicherweise hatten wir daheim noch einge Lederreste, die mein Vater einmal kaufte um für eine selbstgeschmiedetes Scheide machen zu können.
Ich muss zugeben, dass nähen nicht meine größte Stärke ist. Leder nähen ist da nochmal eine ganz andere Liga.

Zuerst musst du die Löcher vorstechen und dann mit einem speziellen Garn, welches meits mit Wachs behandelt ist und sehr stabil ist, nähen. Ich habe mich für eine Technik entschieden, bei der man mit zwei Nadeln jeweils wechselseitig in das gleiche Loch stößt. Dadurch findet sich auf der ganzen Naht, beidseitig ein durchgehender Strich.







 Dannach habe ich noch einen "Verschlussmachanismus" angenäht, der ehrlich gesagt nicht funktionell ist, Die Hülle ist so eng, dass sie nicht von der Klinge fällt, aber ich dachte mir, dass es dann einfach komplett aussieht.
Folgend habe ich Wasser im Teekocher erhitzt, und die Hülle damit übergossen. Das hat zwei Gründe. Der eine ist, dass man dadurch das Leder dunkler macht, was ich sehr erstrebenswert fand und der zweite Grund ist, die Möglichkeit das nasse, heiße Leder an das Objekt anzumodellieren. Das Letztere hat nur so halb geklappt :D



Damit war das Projekt fast komplett. Ich bohrte ein Loch in das Ende des Griffs und fädelte einen dünnen Streifen Leder durch, damir man sich diesen um die Hand schligen kann. So rutscht das Beil nicht aus der Hand. Ich schliff noch die Klinge an (40° bis 45° sagt  das Intenet) und komplett war das Ganze. Denn griff noch mit etwas Holzöl eingerieben und fertig.

Ich empfehle jedem von Zeit zu Zeit etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen. Es ist eine wertvolle Erfahrung Sachen herzustellen und Materialien unseren Phantasie und Vorstellungskraft einzuhauchen und vielleicht... vielleicht bastelst, schneiderst, schmiedest oder malst ja auch DU bald etwas. Der Kreativität freien Lauf!



















Sincerely Yours








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